Kollektive Heilung in der Neuen Zeit
“Heilung ist ein kollektiver Prozess”, sagte mir schon vor 10 Jahren der Mayapriester Don Lauro, und damit ist seine Vision dem heuteigen Gesundheiswesen und einigen Heilpraktiken immer noch um vieles voraus. “Früher war gab es nur die Medizin und Psychotherapie, erklärte er mir, heute arbeiten wir auf planetarischer, ja galaktischer Ebene, selbst immer mehr Ärzte und normale Menschen verstehen das.” Für ihn ist das normal, es ist seine Kosmovision als Schamane, und es ist auch meine Art geworden, die Welt zu sehen. In Mexiko gibt es eine Hierarchie je nach den Ebenen, auf denen ein Heiler tätig ist: Ein brujo (ein “Hexer”) arbeitet entweder mit lichten oder mit dunklen Energien und erreicht dabei meistens bis astrale Dimensionen. Ein curandero oder ilol (ein Heiler) arbeitet mit verschiedenen Techniken, je nach dem Wissen, welches er meistens von seinen Eltern oder Lehrern vermittelt bekommen hat (mit Ei, mit Körperkontakt, mit Extraktion, mit Alkohol, mit ausgesprochenen Gebeten usw.), jedoch ist sein Verantwortungsbereich eher lokal beschränkt, zum Beispiel auf sein Dorf; viele von ihnen arbeiten mit Christus- oder Marienenergie und erreichen die fünfte und sechste Dimensionen.
Dieser Wirkungsbereich erweitert sich beim hombre medicina (Medizinmann) und chamán (Schamane) auf ein grösseres Umfeld: bis hin zu nationalen und planetarischen Aufgaben. Ihre Macht, in die Materie einzugreifen, also Materie beim Heilen aufzulösen oder Gegenstände zu manifestieren, ist unvergleichlich grösser. Meine Meister wie Don Lauro oder auch Don Chapito, der nun bald hundertzwanzig Jahre alt ist, kommunizieren darüberhinaus auf eine so natürliche Weise mit Wesen anderer Planeten und Sterne, also auf der Ebene unseres Sonnensystems, unserer Galaxie und anderer Galaxien, dass man beim Beobachten bald verstehen kann, wie sich ihr Interaktionsbereich bis dorthin ausbreitet. Deshalb gibt es auch, in meinem Sprachgebrauch, nur wenige wirkliche “Schamanen” auf dieser Erde, für die das der “normale Alltag” ist und die somit unseren Planeten und die Menschheit in grossen kosmischen Zusammenhängen sehen. Daraus schöpfen sie ihr Wissen und ihr Tun, wie wir in jedem Moment aus einer respektvollen Perspektive des Menschen helfen können: um zum Beispiel in einem Kriegsgebiet energetisch zu unterstützen, die Neuen Kinder zu stärken, die Wasserläufe zu reinigen, neue Arzneimittel als Essenz herzustellen und auch ganz gezielt den Menschen im individuellen Prozess zurück ins Licht und in die Liebe zu helfen.
All das war ganz normal für die Heilige Odilie, sie hat aus ihrem natürlichen Heilimpuls heraus gelebt, tagein tagaus, indem sie in ihrem Kloster Mont St. Odile, bei Strassburg (F), hoch oben auf der “Hohenburg” (römisch später “Altona”), ihre Nonnen und den Klosteralltag leitete und unten in der Abtei Niedermünster die Kranken bediente. Selbst liess sie keinen Moment ausser Acht, um nicht in Musse und Hingabe mit Gott und dem Universum verbunden zu sein. Sie verwendete uralte von den Merowingern übermittelte Rituale, bildete sich stets selber weiter und konnte so den Menschen besser dienen. Doch ihr praktisches Wissen und die Heilanwendungen, welche wir uns eher wie die Arbeit einer Heilerin oder Schamanin vorstellen sollten, als wie die heutigen kirchlichen Rituale, wurden bald unterbunden, abgeschnitten und verboten. Der Papst erklärte in einem seiner ersten Konzile um 700 n. Chr., dass in den Klöstern keine Medizin mehr gebraut werden dürfe, denn diese gehöre nun voll und ganz in die Universitäten. Zuerst beeindruckte das die Nonnen vom Odilienberg wenig, denn sie folgten ihrem inneren Heilimpuls und mischten fleissig weiter: sie kommunizierten mit den Pflanzen, führten ihre Rituale durch in den 3 heiligen Bezirken im Wald, innerhalb der unendlichen Megalithmauer, die schon damals (wie noch heute) den Pilgern als “viele Jahrtausende alt” vorgekommen sein musste.
Doch langsam gewöhnte man sich an die Verbote, an eine Neue Zeit des Verstandes, bis auf heute, wo die Kirche für immer mehr Menschen eher eine totenstarre Erinnerung an Spiritualität darstellt, als ein Vermittler gelebter Spiritualität. Hier liegt heutzutage unsere Aufgabe als Lichtträger auf dem “Weissen Weg” (camino blanco), denn es ist ein wegweisender Entscheid, WIRK-lich dem weissen Licht zu dienen, weil es impliziert, stets das eigene Dunkel anzunehmen und zu transformieren. Immer mehr Neue Kinder und im Stillen arbeitende Heiler, also Unsichtbare Heiler©, nehmen sie wahr und sind sich bewusst, dass es nicht weiter geht, wenn wir einen (dunklen, ungestümen, sensiblen, wilden, spirituellen) Teil weiter in der Abspaltung halten, wie seit mehr als 2000 Jahren in Gebrauch! Auf diesem direkten Erfahrungsweg gibt es als Geschenk die Freiheit: du wirst frei sein von Regeln, Dogmen und machthungrigen Meistern, es wird nur dich geben und die Liebe. Wie Jesus. Wie Buddha. Wie Krishna. Wie Quetzalcoatl…
Wir können auf einer indivuellen und lebensfeindlichen Ebene noch lange “rumdoktern”, die wirkliche Kraft bekommst du, lieber Leser, aber erst, wenn du jenem Seelenruf nach kollektiver oder transpersonaler Heilung folgst; denn wenn wir doch alle in den “zivilisierten Kulturen” als Menschheit von unserer natürlichen Verbindung zum Spirit, unserer Geistseele, abgetrennt worden sind, dann geht es um ein kollektives Dilemma. Und die Liste, die wir aufzählen könnten, was denn alles damit zusammenhängt, scheint unendlich:
- Abtrennung von der Natur (die wir ausbeuten)
- Egozentrismus (welcher uns weder den Nächsten, noch die Wesen um uns herum wahrnehmen lässt)
- Geozentrismus (wer nimmt den schon unser Sonnensystem, geschweige denn unsere Nachbarsysteme wahr?)
- Verbot die Alten Mysterien zu leben (und die Verirrungen der Geschlechterrollen von der einst weisen, heiligen Frau und dem kosmischen Mann).
Ich danke meinen Mayameistern unendlich, dass sie mir diesen Weg gezeigt haben, auch wenn ich selbst vieles davon erst beginne zu verstehen und noch auf viele Menschen stosse, die sich davor gar scheuen!
Ich versuche im folgenden anhand einiger praktischer Beispiele einer “Zeremonienarbeit” zu erläutern, was denn nun “kollektives Heilen” sein könnte. Das Ziel sollte sein, die Trennung von Gott, von Geist und Materie, von der Natur, zu überwinden; mit der Überzeugung, dass viele, zum Teil unerklärliche, oft kollektiv (!) auftauchende Erkrankungen und Symptome, aus dieser Abspaltung resultieren. Um der Frage vorzubeugen, füge ich noch hinzu, dass ich in meiner Arbeit keine psychotropen Stoffe verwende, obwohl wir über Bewegung, Atmung und Symbologien vergleichbare “höhere Bewusstseinsebenen” von Liebe und Einheit erreichen.
Meine Herzzeitmethode zeichnet sich durch viel Zeremonienarbeit genau deshalb aus, weil die Anwesenden in einer Zeremonie durch ihre “Arbeit” (Tanz, Bewegung, Gebet, rituelle Handlung) mithelfen, rasch die Frequenz zu erhöhen, um zum Beispiel einen kraftvollen Strahl zu formen, über den wir alle an einen Krisenherd im Nahen Osten “reisen”, um dort heilend zu wirken, indem Kriegstrauma aufgelöst werden, oder in einen physischen oder ätherischen “Tempel” (z.B. Machu Picchu oder Shambala) um den Heilprozess jedes Einzelnen in der Gruppe zu potenzialisieren. Wie ich im Buch “Lattice Surfing” beschreibe, waren Zeremonien seit Jahrtausenden Lern- und Heilmodelle des Unsichtbaren, als der Mensch noch nicht den raffinierten Verstand von heute besass und er eher direkt die abstrakte und komplexe Information in sein Unbewusstes aufnehmen konnte. Lern- oder Heilmodelle, welches ich oft benutze, sind z.B.
- Kreis- und Spiralformen (im Kreise stehen oder als Tanz), welche atomare Strukturen oder unsere Galaxie darstellen
- eine ausgewählte Konstellation der Anwesenden symbolisiert das, was gerade auf einer höheren Ebene geschieht (z.B. die Präsenz von Meistern oder Sternenbrüdern)
- spezielle Anordnungen auf einem Altar wiederspiegeln heilende Verbindungen mit der Natur und ihren Wesenheiten, usw.
Wie gesagt, ist es nicht notwendig, dass dieses Wissen vom Verstand abgesegnet wird; es wird vom Unbewussten direkt aufgenommen und lässt im Anwesenden oft nie dagewesene Kräfte freiwerden, Wissen anzapfen und kollektiv heilen. Dazu ist die so wichtige innere Erfahrung nötig, das Fühlen und Erleben. Plötzlich fühlst du dich so erhaben und verbunden mit der gesammten Menschheit, mit allen lebenden Wesen auf diesem Planeten, dass du verstehst, du wirst getrennt von den anderen nie heilen. Wir sind eins!
Das Wunderbare bei dieser Arbeit ist, dass der Teilnehmer eher zum “Teil-geber” wird und von ihm erwartet wird, dass er voll präsent ist, um loszulassen, um zu lernen, dass er gibt und dient, zuerst für andere! Dann kommt der indirekte Nutzen der kollektiven Zeremonienarbeit: je mehr man sich in den kollektiven Prozess, geleitet vom Schamanen oder Medizinmann, einlässt und sich hingibt, desto mehr Heilung geschieht für einen selbst, geschieht Lernerfahrung oder kommt ein so tiefer Geistesblitz, der dein Leben für immer verändern kann.
Dabei sehe ich Heil-ung nicht als Weg, nicht krank zu sein, sondern als natürlichen Prozess unseres Seelenweges, wieder ganz zu werden, wieder weise sein zu dürfen und aus dem Spirt zu leben, wie die Mayas sagen. Also ist ein natürlicher “Nebeneffekt” der kollektiven Heilung, dass die individuelle Heilung dabei inbegriffen ist.
Vielleicht verstehst du jetzt auch die Kosmovision von Don Lauro besser, welche ich am Anfang erwähnt habe, oder auch meine und diejenige der Heiligen Odilie: je mehr du dein Herz öffnest und dein Bewusstsein ausweitest, das heisst ganz einfach “einschliesst” (Inklusion) was du vorher ausgeschlossen hast, desto natürlicher wird es für dich als Heiler oder spiritueller Mensch, den ganzen Planeten mit ihren Wesen als Teil deines Lebens zu sehen (oder dich als Teil des Planeten), dann unseren Stern, die Sonne, und andere Sternensysteme samt ihren höherdimensionalen Intelligenzen und Technologien. Es macht Mut und sollte uns Vertrauen geben, wenn wir sehen, wie immer mehr junge Menschen wieder die Verbindung mit der Natur suchen und auf ihre Weise offen über Spiritualität, mit Gott und dem grossen Geist sprechen.
In Mitteleuropa ist für mich die Heilige Odilie ganz klar eine sehr wichtige Avatarin der kollektiven Heilung und der Odilienberg ein unvergleichlicher Kraftplatz und Tempel dafür. Sie lebte an einer Schwellenzeit, wo vieles verloren ging, und vieles davon kann heute wieder integriert, geheilt und in die Mythen der neue Zeit einfliessen. Ich glaube, wir leben an einer neuen Schwellenzeit, wo Altes zurückbleiben wird und Neues oder neu Integriertes in die Neue Zeit hineingerettet werden wird. Doch was Alt und was Neu sein wird, das entscheiden, das erschaffen wir alle zusammen, kollektiv! Vergessen wir nicht, wenn wir nicht heilen oder transzendieren, was uns ungünstig beeinflusst im gemeinsamen Feld, oder die Beziehung zu dem ändern, was uns nicht gut tut aus der Vergangenheit, dann halten wir es unbewusst am Leben. Wir sind Komplizen, wir begehen “unbewussten Selbstmord” (wie Dr. André Luiz, im genialen Film über das Leben nach dem Tod, “Unser Heim” von Wagner de Assis, Brasilien, 2010).
Viel mehr als wir wahrhaben wollen, sitzen wir im selben Boot! Wir schaffen es nicht mehr alleine. Lasst uns doch zusammenkommen: wenn nämlich jeder sein Talent und einzigartiges Heilpotential einbringt, indem wir versuchen, uns gegenseitig ergänzend zu unterstützen, zu erkennen, woher die Seele des anderen kommt, warum du ihn gerade in diesem Augenblick triffst, dann schaffen wir in respektvoller Synergie mehr als allein, mehr als vorher!
Pascal K’in durfte seine Vision der unmittelbaren kollektiven Heilung gleich an zwei internationalen Kongressen der Transpersonalen Psychologie, welche in Mexiko abgehalten wurden, vorstellen: Simposio Internacional EUROTAS Veracruz, Jan. 2018, und Congreso Transpersonal, in Puebla, März 2018; mit dem Titel “Der Unsichtbare Heiler – versteckte Werkzeuge für eine heilende Gesellschaft”.